emk schrieb am 16.04.2014, 21:54.
Die ursprünglich empfohlene Abdeckung mit einem Tuch hat sich als überflüssig erwiesen und ich habe die Anleitung entsprechend aktualisiert.
Hallo Erhard,
heute war Trommeltag - zwei starke Völker, deren Honigraum ich versperrt hatte, wurden abgetrommelt.
Die Bienen lagen seit mehreren Tagen vor.
1. Schwarm - Trommeln ohne Tuch
eine Katastrophe! Die Bienen liefen, hoch, verteilten sich an den Seiten, ballten sich
zusammen.
Ich trieb sie mehrmals in Richtung Schwarmfangkiste.Durch das Trommeln auf den offenen Waben
mit Einsatz des Smokers steckten immer mehr Bienen ihre Köpfe in die Honigzellen. Dies führte
letztlich zu einem stark verhonigten (verklebten) Trommelschwarm.
Als ich die Schwarmkiste herausnahm und die Königinnenprobe machte, fandn wir keine Eier!
Also Kiste nochmals rein, Honigraum von Bienen weitestgehend freigefegt und nachgetrommelt.
Die Katastrophe vergrößerte sich.
Ich hatte vor dem Wiedereinsetzen den Schwarm in der Fangkiste mit Milchsäure behandelt,
ein großer Fehler beim Wiedereinsetzen, wir wir feststellten. Die Bienen waren nass,
plumsten teilweise auf die honigfeuchtn Waben und das Verkleben vergrößerte sich.
Nach dem Nachtrommeln erneut Weiselprobe: Fehlanzeige!. Aber wir ließen es dabei in der Hoffnung,
dass die Königin doch noch in den Schwarm gelaufen ist.
Mir ist aufgefallen, dass sehr viele Bienen beim Verräuchern und Trommeln runterplumsten, statt
hoch in die Schwarmkiste zu laufen. Es sammelten sich zusehends Bienen auch auf dem grasbe-
wachsenen Boden, wo große Gefahr bestand, dass sie zertreten wurden.
2. Schwarm - Trommeln mit Tuch
Da ich mit Tuch sehr gute Erfahrungen beim Abtrommeln bereits hatte, kam für mich nun nur diese
Methode in Betracht. Eigentlich hatte es mir schon stark gereicht, wass ich beim ersten Schwarm
für ein Massaka produziert hatte. Aber der BK-Neuling kam extra aus dem Hunsrück angereist,
1 Stunde Fahrt.
Also trommelte ich ihm das zweite starke Volk auf meine bekannte Weise mit Verwendung des
Tuches ab.
Der Unterschied war: alles lief ruhig ab, keine umherfliegenden oder zur Seite flüchtenden Bienen.
Die Bienen liefen zielrichtig nach oben und sammelten sich trocken (unverklebt) in der
Schwarmkiste. Die Wabengassen waren hinterher deutlich leerer als bei Volk 1.
Es befand sich eine große Masse Bienen in der Schwarmkiste. Wir fegten noch die auf dem
Flubbrett ansitzenden Bienen hinzu. Dann erfolgte die Weiselprobe: Fehlanzeige, keine Eier!
Aber, es war festzustellen, dass die bienen nach umschütten des Schwarms in die Fangkiste
des BK-Neulings deutlich am Einflugloch sterzelten und nach und nach auch die außen
herumfliegenden Bienen alsbald das Flugloch wanderten (größe eines Weinkorkens) und in die
Schwarmkiste schlüpfen.
Dieses Abtrommeln von Volk 2 machte Spaß, verlief gewohnt ruhig, und ich denke, die Königin ist im
Volk.
Was habe ich heute an Erfahrungen gewonnen?
- Bei Einengung der BK durch Versperren des Honigraums werde ich künftig abends zuvor ebenfalls
das Trennschied freischneiden und vermutlich auch herausnehmen.
- Abtrommeln werde ich künftig wieder nur
mit Tuch.
- Den Einsatz von Milchsäure bei Trommelschwärmen werde ich - entgegen meiner bisherigen Meinung -
nicht mehr in der Schwarmfangkiste durchführen, sondern erst nach Umfüllen in eine andere
Schwarmkiste zum Zwecke der Kellerhaft oder ganz darauf verzichten.
Da dieser Tage vermutlich auch noch andere BK-Freunde abtrommeln werden, würde ich mich über
weitere Erfahrungsberichte sehr freuen.
lieben gruss
bienenflug
[Hinweis: bienenflug hat den Beitrag zuletzt am vor 6 Jahren, 5 Monaten geändert.]