die situation:
meine beiden bienenkistenvölker stehen in einem dicht besiedelten berliner innenstadtgebiet mit einigen weiteren stadtimkerInnen in der umgebung, von denen ich einige kenne und die auch andere beutensysteme und betriebsweisen einsetzen. ich habe dieses jahr wie in den vergangenen jahren eine einzige ernte vorgenomme und zwar ende juli/anfang august und habe seit zwei jahren überhaupt nicht mehr zugefüttert. in meiner diesjährigen honigvollanalyse [1] hat das länderinstitut für bienenkunde nun einen saccharose-gehalt von 8,96 gemessen bei einem zulässigen maximalwert für saccharose von 5 g/100g gesamtzucker. damit darf der honig nicht vermarktet werden.
problem:
ich gehe davon aus, dass der grenzwert so bemessen ist, dass er bei vernünftiger betriebsart und wirtschaftsweise nicht überschritten wird. ferner vermute ich den zweck der grenzwertsetzung darin zu verhindern, dass die bienen nur noch als "zuckerwasserveredler" missbraucht werden und zuckerwasserhonig in den handel kommt. ich begrüsse diese regulierung.
diskussion:
ich erkläre mir den erhöhten saccharosegehalt mit erfolgreicher räuberei meiner bienen bei völkern in der umgebung, die früh in der saison beerntet wurden und dann im zuerst zu trockenen und dann zu feucht kalten frühsommer/sommer gefüttert wurden und zu schwach waren um ihr futter bzw. ihren zuckerbasierten wabeninhalt zu verteidigen. allerdings ist das eine plausibilitätserwägung und nicht beobachtungsbasiert.
frage:
ich frage mich, ob wer noch andere ideen hat, wie saccharose auf natürlichem weg in dem umfang in den honig kommen kann.
[1]
https://www.euse.de/wp/wp-content/uploads/2016/09/ernte2016.pdf
[Hinweis: mois hat den Beitrag zuletzt am vor 4 Jahren geändert.]